
Alltagstipps für dich als Pferdebesitzer
- Reagiert dein Pferd empfindlich beim Putzen in der Sattellage?
- Zeigt dein Pferd Abwehrreaktionen beim Satteln?
- Oder Widersetzlichkeit beim Reiten?
- Fällt es deinem Pferd schwer über den Rücken zu gehen und sich zu tragen?
- Beobachtest du häufiges Schweifschlagen beim Reiten?
- Oder zeigt dein Pferd Leistungsminderung und Bewegungsunlust?
Findest du dich und dein Pferd hier wieder?
Dann bist du hier genau richtig!
Ich möchte dir dabei helfen, mehr über Rückenschmerzen zu erfahren. Wie sie entstehen, wie du sie konkret erkennen und wie du dein Pferd trainingsmäßig unterstützen kannst! Mit nur 2 Minuten täglich, kannst du den Rücken deines Pferdes selbst besser beurteilen.
Sage den Rückenschmerzen deines Pferdes den Kampf an!
Rückenschmerzen können verschiedenste Ursachen haben und sich in unterschiedlichen Symptomen zeigen. Das Pferd als Fluchttier wird immer versuchen, Schmerzen so gut es geht zu verbergen. So ist es manchmal nicht ganz leicht ihnen auf die Schliche zu kommen.

Wie entstehen Rückenschmerzen beim Pferd?
Der Rücken des Pferdes stellt die Verbindung zwischen Vor- und Hinterhand dar und beherbergt die inneren Organe, die über die Bauchmuskulatur getragen werden, sowie auch die myofaszialen und nervalen Verbindungen durch den ganzen Körper zur Aufrechterhaltung aller Körperfunktionen.
Wer so viel leistet, hat auch viele Dreh- und Angelpunkte, d.h. es können schnell Dysbalancen und Störungen entstehen, wie in einem Zahnrad.
Blockiert dabei nur ein Rädchen, und sei es noch so klein, hat es Auswirkungen auf den ganzen Mechanismus.
Der Rücken muss viel ausgleichen und kompensieren und ist nicht immer die primäre Ursache für Rückenschmerzen. Oft entstehen Rückenschmerzen, durch eine Kompensationshaltung aufgrund von Schmerzen oder Erkrankung an anderer Stelle.
Viele Pferde zeigen subtile Lahmheiten, die dann durch die Kompensation zu Rückenschmerzen führen.
Aber natürlich können Rückenschmerzen auch primär entstehen z.B. durch einen unpassenden Sattel oder einem Reiter, der zu weit hinter dem Schwerpunkt sitzt und so mehr Druck auf die Lendenwirbelsäule ausübt.
Ursachen für primäre Rückenschmerzen:
- Sturz/Trauma z.B. Ausrutschen auf der Wiese/Festliegen in der Box
- Unphysiologisches Reiten
- Zu schwerer Reiter (max. 10 - 15 % vom Pferdegewicht)
- Unpassende Ausrüstung (Sattel/Trense und Co)
- Anatomische Besonderheiten
Ursachen für sekundäre Rückenschmerzen:
- Zahnprobleme
- Muskelverspannungen/-verletzungen
- Fehlstellungen der Gliedmaßen
- Trageschwäche
- Gelenk-, Sehnen- und Banderkrankungen/-verletzungen
- Stoffwechselerkrankungen
- Sonstige Entzündungsreaktionen
Wie kannst du selbst erkennen, ob dein Pferd Rückenschmerzen hat?
Empfindlichkeiten in der Rückenpartie sind schon sehr aussagekräftig, wie es dem Rücken deines Pferdes geht.
Wenn du beim Putzen bemerkst, dass dein Pferd im Rücken zusammenzuckt oder ihn gar förmlich wegdrückt, kannst du sicher davon ausgehen, dass sein Rücken schmerzt.
Jetzt bleibt noch die Frage: Hat mein Pferd nur heute Rückenschmerzen oder leidet es generell darunter?
Um das differenzieren zu können empfehle ich dir dein Auge und dein Gefühl in deinen Händen zu schulen.
Teste grundsätzlich vor dem Reiten den Rücken deines Pferdes. Das kannst du, wie bereits erwähnt, indem du beim Putzen ganz genau die Reaktionen deines Pferdes beobachtest. Dabei kann natürlich auch ein Kopf- oder Schweifschlagen oder sogar das Anheben eines Beines eine Reaktion deines Pferdes sein.
An Tagen wo du deutliche Rektionen beobachtest, macht es Sinn zum Wohle deines Pferdes auf das Reiten zu verzichten.
Eine genialere Möglichkeit den Rücken deines Pferdes zu testen ist, dass du vor dem Reiten mit der flachen Hand langsam (innerhalb von 1-2 Min.) die Wirbelsäule deines Pferdes abfährst. Die ersten Male magst du vielleicht noch nicht viel fühlen – vielleicht aber auch doch!
Wenn du diese Übung regelmäßig durchführst, wirst du schon nach kurzer Zeit erstaunt sein, was deine Hände alles erfühlen können!
Verhärtungen – Wärme – Unstimmigkeiten in der Muskulatur - wie spannend!
Dann wirst du auch schon nach kurzer Zeit selbst beurteilen können, ob und inwiefern sich der Rücken deines Pferdes verändert! Ob Verbesserungen auftreten, aber auch Verschlechterungen kannst du frühzeitig selbst erkennen und dann auch gezielt reagieren!

Dein Weg aus der Schmerzkette bzw. wie du Rückenschmerzen vorbeugen kannst?!
Wenn du das Gefühl hast, dass dein Pferd unter Rückenschmerzen leidet, dann ist es natürlich ratsam einen Tierarzt und einen qualifizierten Therapeuten hinzuzuziehen.
Es hilft nicht nur Symptome zu behandeln. Wenn du deinem Pferd nachhaltig helfen möchtest, dann muss die Ursache erkannt und behoben werden.
Dazu zählen u.a.:
- Kontrolle der Ausrüstung
- Kontrolle der Zähne
- Abklärung von subtilen Lahmheiten und Erkrankungen
- Überprüfen des Trainings, der Reitweise und des Reitersitzes
- Überprüfung der Hufstatik
Maßnahmen gegen Rückenschmerzen (zzgl. der gerade o.g. Maßnahmen):
- Ggf. medikamentöse Therapie durch den Tierarzt
- An sehr kalt, nassen Tagen eine Decke auflegen, um den Rücken warm zu halten
- ggf. Wärmebehandlung des Pferderückens vor der Arbeit
- Massagetechnik, die du selbst regelmäßig anwenden kannst
- Regelmäßige Behandlung durch einen qualifizierten Therapeuten
Trainingstipps für einen fitten Rücken
Sofern die Ursache gefunden und behoben werden konnte und dein Pferd trainiert werden darf, habe ich hier folgende Tipps:
- Wärme dein Pferd sorgfältig auf
- Gestalte dein Training abwechslungsreich
- Auch mit Bodenarbeit z.B. Equikinetic® kannst du dein Pferd effektiv trainieren, du „musst“ nicht jeden Tag reiten – auch das schont den Pferderücken
- Arbeite dein Pferd gezielt und korrekt in der „aktiven Dehnungshaltung“. Hierdurch kannst du gezielt die Muskulatur trainieren, die dein Pferd braucht, um gesund zu bleiben bzw. um gesund zu werden.
- Reite viele Übergänge
- Gehe am Hang klettern
- Trabstangen und Cavaletti-Arbeit
- Rückwärtsrichten wölbt den Rücken auf
- Wirke so wenig wie möglich mit der Hand ein, erzwinge kein „durchs Genick reiten“ – so kann dein Pferd sich nicht selbst tragen und lernt es auch nicht => Reite dein Pferd „von Hinten nach Vorne“ – dann folgt die korrekte Kopf-Hals-Haltung in Selbsthaltung und harmonischer Anlehnung automatisch
- Lege Pausentage zwischen effektiven Trainingstagen ein, nur so kann sich die Muskulatur auch wieder erholen und wachsen
- Auch kurze Trainingseinheiten können sehr effektiv sein! - Weniger ist mehr
Hat dir mein Beitrag gefallen, dann freue ich mich über einen Kommentar von dir?
Ich freue mich sehr, wenn ich dir und deinem Pferd weiterhelfen kann!
Bis zum nächsten spannenden Beitrag!
Deine Mona
