
Für einen starken Rücken und eine starke Hinterhand!
Eine gute Muskulatur sieht nicht nur schön und harmonisch aus – nein, sie sorgt auch für die Gesunderhaltung deines Pferdes! Gelenke werden geschont, der Stoffwechsel kann richtig arbeiten und Erkrankungen werden vorgebeugt.
Leider sehe ich in meiner Tätigkeit als Pferdetherapeutin zu oft ein anderes Bild. Viele Pferde sind fehl- oder unter bemuskelt, haben deutliche Verspannungen und zeigen ausgeprägte Schmerzreaktionen. Du willst wissen, ob dein Pferd auch dazu gehört? Dann folge mir oder kontaktiere mich ganz einfach! Ich kann dir und deinem Pferd auf eurem gemeinsamen Weg weiterhelfen!
*Auf dem linken Bild ist eine deutliche Schiefe der Schulter zu erkennen. Die rechte Schulter liegt viel näher am Rumpf des Pferdes. Auf dem rechten Bild ist die Kruppen- und Oberschenkelmuskulatur im Seitenvergleich ungleichmäßig ausgeprägt
Hier ein paar Tipps, die du direkt ab heute zum Muskelaufbau deines Pferdes umsetzen kannst!
Vermeide diese Fehler:
1. Trainiere hart und mache keine Pausen – viel hilft viel! – Nein! Die Muskulatur braucht regelmäßig Pausen, und zwar nach, aber auch während einer Trainingseinheit. Wusstest du, dass übermäßiges Training sogar zum Abbau der Muskulatur führen kann?
2. Trainiere einseitig – mache in jeder Trainingseinheit dasselbe, “irgendwann muss es doch klappen!“
Nein! Hänge dich nicht an einer Lektion auf, die nicht gelingen will! Nach dem 20. Mal wird es auch nicht besser werden – glaube mir! Stattdessen werden du und dein Pferd immer frustrierter und am Ende funktioniert irgendwie gar nichts mehr! Mache stattdessen für diese Trainingseinheit andere Lektionen, die gut funktionieren und übe die schwierigen Lektionen an einem anderen Tag weiter! Gestalte dein Training stets abwechslungsreich, so werden unterschiedliche Muskelpartien angesprochen und dies fördert den gewünschten Muskelaufbau.
Suche die Ursache, wenn etwas nicht klappen will! Frage dich, warum will diese eine Lektion nicht klappen! Was steckt dahinter? Was will mein Pferd mir damit vielleicht mitteilen? Vielleicht hat dein Pferd aber aktuell auch einfach noch nicht genügend Kraft?
Aber auch Bewegungseinschränkungen, Verspannungen und Schmerzzustände können euch im Wege stehen!
So macht es eben doch oft Sinn einen Therapeuten direkt mit an der Hand zu haben, der dich und dein Pferd auf eurem Weg begleitet – dieser wird dir weiterhelfen können!
3. Trainiere dein Pferd ohne genaue Vorstellung, was du eigentlich trainieren willst!
Stattdessen kenne die Schwachstellen deines Pferdes ganz genau und trainiere hier gezielt und dennoch abwechslungsreich. Das wird dich und dein Pferd voranbringen – auch hier kann dir ein Pferdetherapeut weiterhelfen und dir mit Rat und Tat zur Seite stehen!
4. Reite über die Hand und über den Zügel – mein Pferd muss doch durchs Genick gehen!
Nein! Stattdessen reite dein Pferd mit einer aktiven Hinterhand nach vorne! Dann wird dein Pferd die Kraft aufbauen, die es benötigt, um sich selbst und zusätzlich auch dich als Reiter tragen zu können! Reitest du mit zu viel Hand und zwingst dein Pferd in eine bestimmte Kopf-Hals-Haltung wird diese niemals reell sein und dein Pferd niemals die entsprechende Muskulatur aufbauen können. Reitest du dein Pferd über deinen korrekten Sitz ohne viel Handeinwirkung über die aktive Hinterhand durch den Pferdekörper nach Vorne, kommt die korrekte Hals-Kopf-Haltung automatisch….- Glaube mir! Dein Pferd „kann“ quasi gar nicht anders!
Dein Pferd wird automatisch leicht in der Hand werden, es entsteht eine weiche und harmonische Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul und es wird ein ästhetisches, wundervolles und wohltuendes Zusammenspiel - für euch beide!
Mit viel Spaß und Zufriedenheit an der Arbeit und Gänsehautmomenten!
5. Nutze Hilfszügel, um dein Pferd in eine korrekte Haltung zu bekommen!
Falsch! Auch diese zwingen dein Pferd in eine Haltung, die nicht reell ist. Auch hier trägt dein Pferd sich nicht selbst und es wird es auf diesem Wege auch nicht lernen! Versuche dein Pferd, wie in Punkt 4 beschrieben, über die aktive Hinterhand nach Vorne zu reiten.

*Als Pferdetherapeutin werde ich dir helfen, die Schwachstellen deines Pferdes zu benennen und gebe dir Tipps für das zukünftige Training
Wie schnell macht sich Muskaufbau bemerkbar?
Bekommt die Muskulatur zwischen den Trainingsreizen ausreichend Zeit sich wieder zu erholen, sowie die erforderliche Zufuhr von Nährstoffen und die Möglichkeit des Abtransportes von Abfallprodukte, dann kann die Muskulatur innerhalb weniger Wochen (6-8 Wochen) auf ein gezieltes Training ansprechen und sich aufbauen.
Startest du gerade aus einer vollständigen Trainingspause z.B. nach Krankheit solltest du dich auf ca. 12 Wochen einstellen, bis sich ein erster, erfolgreicher Trainingseffekt einstellt .
ABER: Sehnen und Bänder hingegen brauchen deutlich mehr Zeit, um sich anzupassen. Dieser Anpassungsprozess kann sogar Monate bis Jahre dauern. Deshalb solltest du dein Training stets langsam steigern!
Du kennst sicher die Dehnungsübung, bei der du im Stand mit den Handflächen den Boden berühren sollst – mit gerade durchgedrückten Beinen! Schaffst du das ohne zu schummeln?
Wenn "ja" – Herzlichen Glückwunsch!
Wenn "nein" – wirst auch du einige Zeit des regelmäßigen Trainings benötigen, bis sich deine Sehnen und Bänder den neuen Anforderungen angepasst haben.
Um die Strukturen nicht zu schädigen und Gelenkserkrankungen vorzubeugen, solltest du diese Zeit auch deinem Pferd zusprechen.
Muss eine Pause zum Muskelaufbau wirklich sein? - Oder reine Zeitverschwendung?
Gewähre der Muskulatur regelmäßige Pausen während des Trainings – ca. alle 8 -10 Min. bei einem normal trainierten und gesundem Pferd. Bei einem Jungen, Kranken oder Altem sogar ca. alle 5 Min.
Das ist wichtig, damit sich die Muskulatur kurz erholen kann. Du beugst einer Übersäuerung durch die Ansammlung von Laktat und fehlendem Sauerstoff vor. Denn durch eine kurze Pause können Laktat und andere Abfallprodukte abtransportiert und neuer Sauerstoff und Nährstoffe herangeschafft werden. Der Zellstoffwechsel kann ausgeglichen arbeiten und die Muskulatur ist bestens versorgt! Was will man mehr?!
Vergleiche das Training mit deinem Pferd an dir selbst und führe es dir immer wieder vor Augen!
Stelle dir vor, du hebst einen Gegenstand an. Dieser muss gar nicht so schwer sein. 1-2 kg wären schon ausreichend, wie z.B. 1 kg Mehl oder am besten ein 2 kg Beutel Möhren – dann freut sich auch dein Pferd!
Nehmen deinen Gegenstand und hebe ihn auf ca. Brusthöhe an, strecke dabei die Arme lang nach vorne aus und halte ihn auf dieser Höhe …. und halte … und halte .… schon nach kurzer Zeit werden deine Arme sehr schwer werden und du verspürst ein unangenehmes Ziehen oder Kribbeln und es fängt immer mehr an zu schmerzen ….. Du wirst es mit Sicherheit keine 10 Minuten schaffen – wetten?!
Genauso ergeht es deinem Pferd! Also überfordere es nicht und versetze dich immer wieder in seine Lage!
Aber auch nach einem effektivem Training, solltest du der Muskulatur ca. 48 Stunden Pause geben. Muskelwachstum findet nur in der Ruhephase statt und braucht seine Zeit – trainierst du zu früh wieder rein, nimmst du der Muskulatur die Möglichkeit zu wachsen! - Und das wäre doch ziemlich blöd, oder?
Außerdem braucht die Muskulatur ebenfalls eine Erholungszeit, um neue Kraft zu sammeln und um kleine Mikroverletzungen, die in jedem normalen Training entstehen können, zu reparieren – Dann ist der Muskel auch in der Lage die nächste gezielte Trainingseinheit effektiv zu arbeiten! - Wie wunderbar!
Und wer hätte das gedacht?! Wieder einmal gilt: "Weniger ist mehr"
Mit nur 2-3 effektiven Trainingseinheiten pro Woche kannst du schon eine gute Trainingsgrundlage schlaffen!
Die Pausentage füllst du mit entspannter, lockerer Bewegung, z.B. einem Spaziergang.
*Equikinetic® und Dual-Aktivierung® als effektives Training zum Muskelaufbau
Mein Fazit zum Muskelaufbau für dein Pferd
Habe immer ein klares Ziel vor Augen, trainiere abwechslungsreich und gönne deinem Pferd regelmäßige Pausen!
Denke immer daran, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen - alles braucht seine Zeit!
Wichtig ist: komme ins Tuen und setze meine Tipps ab heute um, denn das bringt Veränderung und dich weiter voran!
