Vorwärts-Abwärts - für einen gesunden Pferderücken

vielmehr als nur eine Dehnungsübung!

Kennst du das Gefühl:

 

Du reitest mit deinem Pferd auf dem Reitplatz und du bekommst Gänsehaut! Eben war es noch ganz anders, einfach ein Tag wie jeder andere auch – doch plötzlich hat es sich verändert! Irgendetwas scheinst du gerade genau richtig gemacht zu haben! Denn plötzlich fühlt es sich ganz anders an! Viel leichter - wie ein Tanz. Zwischen dir und deinem Pferd. Du fühlst eine weiche und harmonische Verbindung, du fühlst die Geschmeidigkeit und den Schwung der Bewegungen. Geprägt voller Harmonie und Leichtigkeit! Lektionen klappen wie von selbst – du brauchst förmlich nur an sie zu denken und dein Pferd setzt sie gezielt um. Du spürst es ganz genau! Du bist eins mit deinem Pferd – ihr zusammen – ihr gemeinsam - wie eine Einheit! Du willst mehr davon! Du schwebst mit deinem Pferd auf Wolke sieben - es ist wie eine Sucht! Du kannst gar nicht anders - du würdest am liebsten ewig so weiter machen! Doch, wenn es am Schönsten ist – soll man bekanntlich aufhören! Und dann fragst du dich: war das ganze nur ein Zufall? Wie komme ich beim nächsten Mal auch wieder dahin? 

Vorwärts-Abwärts Reiten: Der Schlüssel zu einem gesunden & leistungsstarken Pferderücke

 

Ein geschmeidiges, elegantes & kraftvolles Pferd mit einem gut trainierten & leistungsstarken Rücken und einer aktiven Hinterhand – das ist das Ziel vieler Reiter. Doch leider sieht es in der Realität oft anders aus. Verspannte & in sich festgehaltene Pferde mit steifen & unharmonischen Bewegungen sind oft das wahre Bild auf den Reitplätzen. Frustrierte Reiter sitzen auf frustrierten Pferden. Du willst das nicht? Du willst raus aus dem Teufelskreis? Ich zeige dir wie! Das Vorwärts-Abwärts Reiten ist eine bewährte Methode, um dein Ziel von einem gesunden & losgelassenen Pferderücken zu erreichen und die Hinterhand zu kräftigen. Erfahre in diesem Beitrag, wie du diese Technik richtig anwendest und welche Vorteile sie für dein Pferd bietet.

Wie kann Vorwärts-Abwärts Reiten die Rückenmuskulatur deines Pferdes stärken?

 

Beim Vorwärts-Abwärts geht es nicht nur darum, dass die Nase vor der Senkrechten ist und sich auf Buggelenkshöhe befindet, sondern da steckt noch viel mehr dahinter. Durch die Aktivierung der Bauchmuskulatur wird das Becken abgekippt. Nur dadurch kann die Hinterhand aktiv unter den Schwerpunkt treten.

 

Das kannst du im Selbsttest einmal ausprobieren: Stelle dich gerade hin und mache ein Hohlkreuz, dabei kippst du dein Becken nach hinten raus. Jetzt kannst du mit deinen Beinen super nach hinten heraustreten, jedoch die Knie bis zum Bauch anziehen schaffst du nicht – wetten?!

 

Ziehe jetzt im Umkehrschluss den Bauch ein und mache mit deinem Rücken einen Buckel – sprich „Wölbe deinen Rücken auf“ – beobachte dabei genau, was dein Becken macht! Dein Becken wird über die Bauchmuskulatur nach Vorne abgekippt. Wenn du dich auf deine Bauchmuskulatur konzentrierst, merkst du, dass sie unter Spannung ist – deine Rückenmuskulatur hingegen wird aufgedehnt.

Versuche jetzt mal nach hinten herauszutreten wie vorhin beim Hohlkreuz – das fällt dir jetzt deutlich schwerer – richtig?

 

Dafür kannst du jetzt super deine Beine aktiv nach Vorne bis zum Bauch anheben – perfekt! Genau das, wollen wir für dein Pferd auch!

Genau das, ist die Grundvoraussetzung für die aktive Dehnungshaltung. Jetzt kannst du beginnen dein Pferd gesunderhaltend zu arbeiten.

 

Doch es geht noch weiter!

Ist die Bauchmuskulatur aktiv, das Becken abgekippt und dadurch die Hinterhand aktiv, wie eben bereits erwähnt, dann werden der Brustkorb und der Rücken automatisch angehoben. Dein Pferd beginnt sich selbst zu tragen und baut einen aktiven Spannungsbogen auf, der sich bis nach Vorne durchzieht. Sprich die Oberlinie deines Pferdes arbeitet aktiv, wölbt und dehnt den Hals nach vorne, so dass die Nase auf Buggelenkshöhe und vor der Senkrechten getragen wird.

 

Klingt das nicht super? Doch wie genau, kommen wir jetzt dahin?

Welche Fehler solltest du beim Vorwärts-Abwärts Reiten vermeiden?

 

Wenn du versuchst die korrekte Dehnungshaltung zu erzwingen, kann ich dir jetzt schon sagen, dass du daran scheitern wirst! Mein Rat an dich wäre deinen Fokus zu verändern!

Die meisten Reiter achten vorrangig auf die oft falsch verstandene „korrekte Kopf-Hals-Haltung“ d.h. sie wollen ihr Pferd aktiv über die Hand durchs Genick reiten! Doch das ist der falsche Ansatz. Dann reitest du von „Vorne nach Hinten“ dabei ist doch in allen Lehrbüchern die Rede davon, „Von Hinten nach Vorne zu reiten“. Und hier ist der Lösung-Grundstein!

Denn die erzwungene Anlehnung über die Reiterhand ist nicht reell! Dein Pferd wird sich so nicht selbst tragen bzw. tragen können und es auch nicht lernen. Bei einer zu starken Reiterhand blockiert die Hinterhand deines Pferdes. Der Rücken wird durchgedrückt, so kann die Bauchmuskulatur deines Pferdes nicht arbeiten und das Becken deines Pferdes kann nicht abgekippt werden. Dein Pferd kann es jetzt super nach hinten „herausschaufeln“. Aber von der aktiven Hinterhand und dem gesunden Pferderücken bist du weit entfernt!

 

Mach wieder den Selbsttest:  Gehe ins Hohlkreuz und versuche trotzdem deine Bauchmuskulatur zu aktivieren und dein Knie bis zum Bauch anzuziehen. Schaffst du nicht, richtig? - Verrückt? – Nein, eigentlich ganz einfach zu erklären: Denn Rücken- und Bauchmuskulatur sind Gegenspieler – ist der eine angespannt, wird der andere gedehnt. Beides geht nicht – also entscheide dich, was du möchtest!

 

Lege deinen Fokus weg von Vorne und bringen ihn nach Hinten! Konzentriere dich auf die Hinterhand. Halte diese aktiv und biete deinem Pferd vorne eine ganz weiche und feine Anlehnung mit einer gefühlvollen Hand an – es kann so einfach sein! Wenn du dieses Gefühl voller Harmonie und Leichtigkeit einmal erlebt hast, weißt du wovon ich spreche. Mit Leichtigkeit gelingen auf einmal alle Lektionen wie von Selbst. Es ist wie ein Tanz, eine enge Verbundenheit zwischen dir und deinem Pferd im völligen Einklang und voller Harmonie. Ein Gefühl, von dem man nicht genug bekommen kann – du könntest ewig so weiter machen!

 

Na, bekommst du Gänsehaut bei diesem Bild in deinem Kopf? Ich auch!

 

Also versuche meinem Rat zu folgen – ich kann es dir nur ans Herz legen. Versuche durch verschiedene Lektionen immer wieder die Hinterhand aktiv zu halten und dein Pferd durch deine Sitzhilfen und deinen Reiterhand nicht zu stören. Und wirke nicht über den Zügel ein, um eine gewünschte Haltung zu erzwingen!

 

Du bist dir unsicher, welche Lektionen du gezielt für die Hinterhand nutzen kannst? Dann schaue dir meinen Blog-Artikel an: „Muskelaufbau beim Pferd durch gezielte Lektionen“

Wie wirkt sich Vorwärts-Abwärts auf die Beweglichkeit und das Wohlbefinden deines Pferdes aus?

 

Das Vorwärts-Abwärts Reiten fördert aktiv und gezielt den Muskelaufbau deines Pferdes. Auch die Beweglichkeit und Dehnfähigkeit deines Pferdes verbessert sich was sich auf das allgemeine Wohlbefinden deines Pferdes äußerst positiv auswirkt. Durch die Dehnung des Halses und das Aufwölben des Rückens wird die Geschmeidigkeit der Bewegungen verbessert, Verspannungen und Schmerzen werden vorgebeugt. Das Pferd lernt, die Hinterhand effektiver einzusetzen und kann sich dadurch besser ausbalancieren und koordinieren.

 

 

Hat die Ausrüstung Einfluss auf das Vorwärts-Abwärts Reiten?

 

Ganz klar, ja! Ein gutsitzender Sattel und eine passende Trense sind unerlässlich für das Vorwärts-Abwärts-Reiten. Du kannst als Reiter noch so gut und harmonisch auf dein Pferd einwirken, wenn jedoch der Sattel oder die Trense unangenehmen Druck verursachen, wird dein Pferd nie losgelassen unter dir arbeiten können. Es wird nie den positiven Spannungsbogen, der für die gesunderhaltene Arbeit wichtig ist, aufbauen können – ganz im Gegenteil, es wird den Rücken wegdrücken und den gegenteiligen Effekt erzielen.

Erinnere dich: Bauchmuskulatur, Becken und Hinterhand werden durch den weggedrückten Rücken blockiert und können nicht arbeiten.

 

Habe Mitgefühl mit deinem Pferd -  wenn du einen kleinen Stein im Schuh hast, kannst du auch nicht richtig laufen/arbeiten. 

Von daher lasse Sattel und Trense regelmäßig überprüfen!

Wie kann Vorwärts-Abwärts Reiten bei der Rehabilitation von Rückenproblemen helfen?

 

Das Vorwärts-Abwärts Reiten kann auch therapeutisch eingesetzt werden, um bestehende Rückenprobleme zu lindern. Durch die gezielte Dehnung und Aktivierung der Oberlinie kann diese Technik dazu beitragen, Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern. Der Muskelaufbau wird effektiv angesprochen – so können auch Pferde mit z.B. KissingsSpines wieder auftrainiert werden. Konsultiere jedoch immer einen Fachmann, bevor du selbst mit einer Rehabilitation startest und vergewissere dich, dass bereits der Zeitpunkt gekommen ist, wo die Gesundheit deines Pferdes ein wieder auftrainieren zu lässt.

Wie erkennst du, ob dein Pferd korrekt vorwärts-abwärts geht?

 

Es ist entscheidend zu wissen, wie du überprüfen kannst, ob dein Pferd die richtige Haltung einnimmt und die gewünschten Muskeln aktiviert.

 

Checkliste vom Boden aus:

  • Gleichmäßiger Takt deines Pferdes
  • Losgelassenheit
  • Nase vor der Senkrechten und auf Buggelenkshöhe
  • Hinterhand tritt in die Spur der Vorhand, fußt weit genug unter den Schwerpunkt
  • Hinterbeine heben sich deutlich vom Boden ab
  • Es entsteht ein „V“ in der Seitenansicht zwischen dem gleichseitigem Vorder- und Hinterbein
  • Raumgreifende und schwungvolle Bewegung
  • Die Kruppe senkt sich etwas ab und die Hanken beugen sich

 

Checkliste vom Reiten aus:

  • Fühlt es sich an, als würdest du bergauf reiten? Sprich fühlst du die Aufrichtung?
  • Fühlst du eine weiche und gleichmäßige Anlehnung?
  • Kannst du dein Pferd besser und weicher sitzen?
  • Fühlst du, wie du gezielt hinten den „Motor“ durch deine leichte und sanfte Schenkelhilfe aktivieren kannst?
  • Fühlst du die Geschmeidigkeit der Bewegungen deines Pferdes?
  • Fühlst du den Schwung deines Pferdes?
  • Lektionen klappen wie von Selbst? Du musst nur daran denken und dein Pferd setzt es geschmeidig und leicht um?

Dann bist du auf dem richtigen Weg!

 

 

=> Es will einfach nicht so richtig klappen oder du bist unsicher und brauchst einfach ein bisschen Unterstützung auf eurem Weg?

 

Dann habe ich zwei Möglichkeiten, dir und deinem Pferd zu helfen!

  • Lasse dein Pferd regelmäßig physiotherapeutisch/osteopathisch von mir behandeln - vielleicht liegen muskuläre Verspannungen und Blockaden vor, die dein Pferd in seiner Bewegung und seinem Können einschränken
  • Buche eine Trainingseinheit Equikinetic bei mir, denn hier wird gezielt die aktive Dehnungshaltung zur Gesunderhaltung deines Pferdes erarbeitet

Dich und dein Pferd zu unterstützen und euch auf eurem Weg weiter zu helfen - ist meine Leidenschaft!

 

Ich freue mich auf dich und dein Pferd! Freue mich euch kennenzulernen!

 

 

Bis demnächst

 

Deine Mona